Cats And Dogs
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Annie_hinter_mir_klein.jpg

Annie, meine Annie...
(† 11.05.2012)


Die Sache der Tiere
steht für mich höher
als die Sorge,
mich lächerlich zu machen.
Sie ist unlösbar verknüpft
mit der Sache des Menschen,
und zwar in einem Maße,
dass jede Verbesserung in
unserer Beziehung zur Tierwelt
unfehlbar einen Fortschritt
auf dem Wege zum
menschlichen Glück
bedeuten muss!


Emile Zola

 

 

 

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Ausgewählter Beitrag

Wie man Engel von der Straße aufsammelt!

Anfang dieser Woche trug es sich zu: Während ich mit dem Auto noch eben fix bei der Sparkasse vorbei will, sehe ich eine kleine Gruppe Schulkinder, denen ein Kätzchen folgte, offenbar extrem dabei bemüht, sie 1. nicht zu verlieren und 2. mal auf den Arm genommen zu werden. Die Katze (ich sah ja noch nicht, dass es ein Kater ist) lief wirklich wie ein kleiner Bettler hinter den Fünfklässlern her und während ich daran vorbei fuhr, dachte ich: Du MUSST jetzt sofort abschalten! Es wird alles seine Richtigkeit haben! Aber wie könnte es das? Eine Katze hinter Kindern mitten in der Stadt... an der stark befahrenen Hauptstraße? Also hatte ich, an der Sparkasse angekommen, natürlich was vergessen: nämlich das Portemonnaie und damit meine Karte. Prima, also noch mal umdrehen, Zeit verlieren (ich wollte ins Büro) und Börse holen. Da sehe ich, wieder im Auto fahrend, wie die Jungs die Straßenseite wechseln, und mit ihnen das offenbar völlig naive und straßenunerfahrene Tier. Jetzt hatte mein Gehirn keine Chance mehr und ich hielt, mit vermutlich bösem Blick auf die Jungs, rechts an, denn drei davon rannten davon. Der übrig gebliebene Junge, um dessen Beine immer noch die Katze wanderte, schaute erschrocken. Ich hielt meine Standpauke! WAS macht ihr mit der Katze, woher kommt die und warum lockt ihr sie hinter euch her? Der arme Junge wurde rot und erzählte wahrheitsgetreu, dass die Katze ihnen gefolgt war, und zwar aus der Schule heraus bis in die Stadt. Sie hätten mehrfach versucht, sie "abzuschütteln" aber es sei nicht möglich gewesen. Während er Bericht erstattet, schleicht was Weiches um meine Beine. Und von oben kommt ein LKW, ich stehe ja noch an meinem Auto und quasi auf der Straße. Also fasse ich sofort nach unten und nehme das Tier auf den Arm. Ich bitte den Jungen, die Katze wieder zurück zu bringen, weil ich 1. gar nicht weiß, wo die Schule im Ort ist (peinlich) und ich 2. zwei kleine Hunde im Auto habe. Für gewöhnlich würde eine Draußen-Katze da im Auto durchdrehen. Da das alles im Stadt- bzw. Straßenverkehr stattfindet, ist es eigentlich schon unverantwortlich, das Tier überhaupt wieder runter zu setzen, geschweige denn, mich auf die Jungs zu verlassen. Die übrigen drei herbei gerufenen beteuern auch, sie könnten ja nix dafür, dass die Katze ihnen nachgelaufen sein und warum sollten sie die dann jetzt zurück bringen? Und wohin eigentlich? In die Schule? Kurzerhand rufe ich "Macht sowas nie wieder!" und nehme das Arm-Tier mit ins Auto. Der Kater - aha! - legt sich auf die Armatur und schaut gespannt, was wir als nächstes vor haben. Tja, das weiß ich auch nicht. So, wie er drauf ist, kann ich ihn nicht einfach irgendwo im Ruhigen raus setzen. Er kennt die Straße offenbar überhaupt nicht und außerdem ist er so glücklich über den menschlichen Anschluss, dass er die beiden Hunde einfach ignoriert. Also nehme ich ihn mit in meinen Garten (auch, um die Börse ja noch zu holen), setze ihn ab und schaue, was er macht. Er möchte mit rein. Na prima! Ich hole was zu fressen und denke, wenn ich wieder komme und er sitzt immer noch hier, nehme ich ihn mit rein.Ich habe draußen für meine Katzen schöne Liegeflächen und man ist geschützt, wenn man das will. Er frisst aber nicht, sondern will, obwohl ich mich heimlich davon geschlichen hatte, wieder mit ins Auto steigen :( Also gut, meine Angst, dass er direkt wieder zur Straße und damit in seinen sicheren Tod rennt, ist größer als die Angst davor, dass er in der Wohnung (mit den anderen Katzen) evtl. durchdreht. Ich nehme ihn auf den Arm und trage ihn rein. Das Extrazimmer ist erst einmal seins und die Kindertür sorgt für einstweilige Ruhe vor anderen Tieren. Ich fahre endlich ins Büro und merke im Auto wieder, dass es so Handlungen gibt, über die man einfach nur ganz bedingt "nachdenken" kann. Sie müssen einfach gemacht werden. Engel von der Straße aufsammeln zum Beispiel ;)



























Betty 09.09.2016, 16.40

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Es gibt keine absolute Grenze, keinen unueberbrueckbaren Graben zwischen Menschen und nichtmenschlichen Tieren. Nicht evolutionaer, nicht genetisch, nicht hinsichtlich bestimmter Errungenschaften der Evolution, und auch nicht moralisch. (Roger Fonts)