Cats And Dogs
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Annie, meine Annie...
(† 11.05.2012)


Die Sache der Tiere
steht für mich höher
als die Sorge,
mich lächerlich zu machen.
Sie ist unlösbar verknüpft
mit der Sache des Menschen,
und zwar in einem Maße,
dass jede Verbesserung in
unserer Beziehung zur Tierwelt
unfehlbar einen Fortschritt
auf dem Wege zum
menschlichen Glück
bedeuten muss!


Emile Zola

 

 

 

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betty_hunde_01.jpg


Wenn man aktiv Tierschutz betreibt, bleibt es nicht aus, dass das ein oder andere Tier - zumindest vorübergehend - im eigenen Zuhause landet. Meine Annie und ich hatten immer einen Vorsatz: Pflegschaft JA, Adoption nein. Annie würde unglücklich und ich wäre nicht mehr so unabhängig, als mit einer einzigen 2-kg-Hündin, die in jede Aktentasche passt :-)
7 Jahre haben lang wir die Zweisamkeit geschafft und dennoch vielen Hunden und Katzen in ein neues Heim verholfen. Nach einer schweren Erkrankung habe ich überlegt, ob ich überhaupt wieder so aktiv ins Tierschutzgeschehen zurück möchte, aber dann kamen 25 Chihuahuas aus einer Zucht in Ungarn frei und ein befreundeter Verein konnte die Kleinen nicht allein unterbringen. Also habe ich flux 4 Pflegestellen gesucht (und gefunden) und mich zum ersten Mal ganz allgemein mit dem großen Leid der "Zuchthunde" beschäftigt, und das ganz in der Nähe... nicht irgendwo in Spanien oder Griechenland! Direkt hinter der deutschen Grenze in der Slowakei, in Holland, in Belgien, herrschen unsägliche Zustände in den Zuchthinterhöfen und Zuchtschuppen und, besonders in Belgien (und Frankreich) in den großen Zuchtfabriken. Diese Tiere, wenn sie denn frei gegeben werden, sind und bleiben für mich etwas ganz Besonderes. Ihr Wesen, ihre Charaktäre, die sich ja immer erst in Menschenhand wirklich entwickeln können, ihre unendliche Sozialität mit allem Leben, ihre extrem hohe Rudeltoleranz und -liebe (sie mögen wirklich vieles, aber als Hund alleine leben gehört in aller Regel NICHT dazu ;) ) und ihre anfänglich oft so kindliche Naivität - woher sollten sie auch irgendwas kennen von der Welt? - sind ein GESCHENK für jeden Adoptanten, der bereit ist, auch die zumeist körperlichen, oft aber auch psychischen Probleme mit zu nehmen, die natürlich oft nicht unerheblich sind (besonders die physischen) Mit der Hinwendung zu diesem Thema sind Pflegetiere ein- und wieder ausgezogen... gepäppelt, gepflegt, und manchmal wirklich gerade noch "von der Schippe gesprungen" . Ich habe viel Zeit bei Tierärzten und Fachtierärzten verbracht, vom Neurologen in Kulmbach bis zum Augenheilkundler in Chemnitz haben wir alles möglich gemacht, was nötig war. Und mit diesen Tieren, die ja oft erst tot krank werden, wenn sie sich endlich entspannen können und das Adrenalin allmählich nachlässt im ruhigen, ersten Heim, habe ich Schritt für Schritt gelernt, alternativ selbst zu behandeln. Die Pflege, die erste Station im neuen Leben dieser Tiere, ist extrem aufwendig und fordert Kräfte, von denen man gar nicht wusste, dass man sie hat. Infolgedessen bleibt wenig Zeit für andere Dinge im Leben. Irgendwann wollte ich aber auch Zeit haben, mich intensiver mit der Tierkommunikation zu beschäftigen und die Tierheilpraktik zu studieren. Beides habe ich inzwischen gelernt und mir damit - besonders mit der Tierkommunikation - völlig neue Dimensionen im Umgang und bei der Heilung mit und von Tieren eröffnet.

Die Tiere sind und bleiben, auch ohne stete Rettungsaktionen, ein wesentlicher Teil meines Lebens. Und ganz nebenbei bemerke ich, wie viel wir von diesen zauberhaften Wesen lernen können. Und damit meine ich nicht die ganz einfach Weisheit "im Hier und Jetzt zu leben" oder die bekannte Erklärung "sie lieben uns immer, egal wie wir aussehen", die viel und gern verwendet werden. Tiere sind nicht die "besseren Menschen" und das wollen sie auch gar nicht sein. Sie haben uns so viel mehr zu sagen, als das, was wir oberflächlich gesehen von ihnen empfangen - wir müssen nur (wieder) lernen, zuzuhören. Und interessanterweise tun das ganz viele Menschen mit ihren Tieren - und WISSEN es gar nicht!

Inzwischen bin ich Tierkommunikatorin, Tierheilpraktikerin und habe zwei Bücher geschrieben. Ohne die Tiere, die in mein Leben kamen, egal für wie lange, wäre alles dies nicht möglich gewesen - dafür bin ich zutiefst dankbar.

Annie (von Yorkshire), geb. 2002, lebte seit 2004 bei uns und ist im Alter von 10 Jahren durch einen tragischen Unfall zu Tode gekommen. Sie lebt in meinem Herzen für immer und ewig. Dass ich sie nicht mehr anfassen kann, ihren Geruch nachts neben meinem Kopfkissen nicht mehr wahrnehmen und mich über ihre kleinen Allüren im Alltag nicht mehr amüsieren darf, hinterlässt eine tiefe Sehnsucht und die Zuversicht, dass wir uns wiedersehen werden.
Aktualisierung August 2016: Es verging viel Zeit, bis ich mit Annie Kontakt aufnehmen konnte, es war einfach zu schwer. Sie sagte mir dann, wie sie wieder zu uns kommen würde, in einem anderen Körper, jedoch nicht wann. Auch an Punkt eins hat sie sich nicht ganz gehalten aber eines kann ich wieder einmal versichern: Wenn die Tiere zurück kommen wollen (weil es auch ihrem Seelenplan entspricht, nicht nur, weil sie uns sehr liebten!), dann wissen sie sehr genau, wie sie uns erscheinen müssen, damit wir NICHT an ihnen vorbei laufen! Annie's Seelchen weilt also wieder unter uns und ich bin darüber mehr als glücklich.




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Peppino,
geb. 2008, gesehen, verliebt und adoptiert :-)
Der Welten bester Zweithund!



Die Abholung:






Peppino heute:



Emma, geb. im November 2010. Sie kam mit ihren 4 Geschwistern und Mama aus Spanien zu uns. Mutter und ein Kind gingen in eine Pflegestelle in Mainz, die vier anderen Racker blieben bei mir. 8 Wochen waren sie alt und - nach einem ausgiebigen Bad und einem Napf voll Futter - voller Tatendrang ;-)

Emma war von Beginn an sehr ruhig und eine Zeit lang musste ich sie sogar separat füttern, weil sie sich zunächst immer vom Napf verdrängen ließ und schlussendlich gar nicht mehr aus dem Bett kam, wenn das Futter aufgetafelt wurde. Sie brauchte eben eine kleine Extrabehandlung, unsere Emma. Als die ersten Welpeninteressenten kamen, waren die Welpchen 12 Wochen alt. Emma schrie und quiekte wie am Spieß, wenn "böse fremde Menschen" unsere Wohnung betraten. Also blieb sie. Erst "noch ein Weilchen" und auch nur, "weil sie ein wenig länger braucht, als die anderen". Sie war, das würden die Kynologen vielleicht sagen, der eine Welpe, der ohne menschliches Eingreifen zur "natürlichen Auslese" gehört hätte.

Emma wurde die Leithündin und - nach Annie's Tod - meine engste Vertraute.

Emma ist im Juni 2016 ins Seelenland gegangen. Sie hat sehr hohe Anforderungen an meine spirituelle Entwicklung gestellt und mir Aufgaben präsentiert, von denen ich oft dachte, ich würde sie auf keinen Fall schaffen können. Die bewusste Entscheidung für ihren Weggang war eine davon. Ich bin ihr unendlich dankbar für alles, die Liebe, die Schocks, die Wut, die völligen Kontrollverluste, die Ohnmacht, die Freude, die tiefe Verbindung unserer Seelen und die unglaubliche Zärtlichkeit, mit der sie trotz allem durch mein Leben wanderte.



Emma 2015



Trudi, geb. 2008, bei mir in PFLEGE seit 8. Mai 2001,
seit... ich weiß es nicht mehr genau... ADOPTIERT :-)

Das erste Bild, das ich von Trudi sah:





Trudi nach einem Bad und einer kleinen Schur, morgens 7 Uhr ;-)

trudi_schuhe_01.jpg


Trudi kam am gleichen Tag zu uns, wie die Übergabe von Julchen stattfand - es war eine Samstag Nacht und im Morgengrauen des Sonntags sind wir müde tuckernd auf der Autobahn gen Heimat gefahren. Trudi stank vor sich hin (das tun sie immer und alle...), sie war verklebt und verfilzt, ich konnte es nicht über's Herz bringen, sie so zu lassen und mich schlafen zu legen. Trudi wurde entfilzt, geschoren und gebadet. Und sie hat alles tapfer und lieb über sich ergehen lassen. Ein Herzchen, ja... diese Trudi. In ihrem Pass steht Tini, aber da es sowieso geändert werden musste, erschien mir Trudi irgendwie passend. Ohne dass ich den Hund persönlich kannte, hat er genau den richtigen Namen bekommen - und ich glaube,
sie mag ihn auch. (Heute wird sie gern Trudel-Schnudel von mir gerufen.)

Trudchen ist von Anfang an nicht wirklich gesund gewesen. Das sind die Vermehrerhunde natürlich oft nicht, denn alles, was sie bisher gemacht haben, ist Kinder bekommen. Dazu sind sie unter- und fehlernährt, haben null Muskulatur (kleine Rassen werden oft in Boxen "gehalten"), und ihr Immunsystem ist äußerst labil. In ihren Pflegestellen kommen sie zur Ruhe, schlafen oft anfänglich sehr viel und schauen sich in der übrigen Zeit die wesentlichen Dinge des Hundelebens bei den in den Familien bereits lebenden Hunden ab. Zum ersten mal entwickeln sie eine (liebevolle) Bindung an einen oder mehrere Menschen, sie werden gestreichelt und gepäppelt, so gut es eben geht. In diesem "Zustand" brechen oft Krankheiten aus, die vorher aufgrund des enormen Stresses noch zurückhaltend waren. Bei Trudi war das eine (mit Sicherheit schon mitgebrachte) Infektion in der Wange, die sich auf Auge und Ohr gelegt hatte - das betroffene Auge und das hohe Fieber waren die ersten Anzeichen, die wir sehen konnten. Die Entzündung ist nun zurück gegangen, das Auge sieht wieder normal aus - aber mehrere Tierarztbesuche und ein konzentriertes Füttern (Trudi wollte/konnte nicht mehr alleine fressen) waren notwendig, um das Ganze überhaupt in den Griff zu bekommen. Bei diesen Untersuchungen wurde klar, dass Trudis linkes Auge blind ist - eine Luxation der Linse musste schon länger vorher stattgefunden haben, eine Einblutung hinter dem Auge konnte später mit Ultraschall festgestellt werden. Wir können nicht mehr nachvollziehen, was der Grund dafür war, erst einige Zeit später und in engem Kontakt mit einer sehr guten Tierheilpraktikerin, sind wir dahinter gekommen, dass all' das auf eine Herpes-Infektion zurückzuführen sein kann. Erst, als ich sie zu KEINEM Tierarzt mehr schleppte und tapfer mit ihr eine alternativ-medizinische Behandlung durchführte, trat langsam eine Besserung ein, die sich auch hielt und nicht bei jeder möglichen Gelegenheit wieder in einen Fieber- und Entzündungsschub umschl
Heute ist Trudi gesund und außer der "ausversehen" festgestellten, beidseitigen HD (Hüftgelenksdysplasie) hat Trudi keine Beschwerden mehr.

Trudi ist ein Goldschatz und mein Herz hatte schon entschieden, als mein Verstand noch dachte, wer diesen Hund einmal bekommt, hat einen 6er im Lotto!

Vom ersten Abend an schläft Trudi mit im Bett, in den ersten Wochen hat sie sich einen ständigen Körperkontakt angewöhnt - vielleicht, weil sie so krank war, vielleicht auch, weil sie das ohnehin nun einfach braucht. Sie sind und bleiben eben Rudeltiere, und das Rudel schläft im Pulk :)

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Und DAS ist Trudi auch: super sozial und liebevoll mit allem Kleinen.



Trudi heute:



Nicky, geb. September 2011, bei mir seit Januar 2012


Zu Nicky kam ich, wie die Jungfrau zum Kind :-)
Wir planten eine Abholung von einem Beagle, der vom Tierarzt (Kastration) abgeholt und in seine Pflegestelle einziehen sollte. Die Tour stand, die Pflegeeltern standen in den Startlöchern, als mich eine Tierschutzkollegin anrief und fragte, ob ich einen von zwei Nackthundewelpen übernehmen könnte. Sie würde den zweiten ohnehin behalten und das solle ich doch am besten auch tun. Ähhh???
Nackthunde ließen sich nicht so gut vermitteln und überhaupt seien das Traumhunde, bzw. würden sie das werden, und ich würde schon sehen... die Kleine gäbe ich ohnehin nicht mehr weg.
Gut, so lange das "meine Entscheidung" sein darf, dachte ich... DACHTE ich... ;-)

Nicky kam an den kältesten Tagen des Jahres, minus 19 C° zeigte das Thermometer und die Kollegin hatte sie warm eingepackt. Die Pflegeeltern haben sie mir am Hermsdorfer Kreuz "überreicht" und ich wurde Mutter eines Perro sin Pelu, oder Peruvian Inca Orchid.
Und: es stimmt, wirklich gute Leute für einen Hund dieser Rasse zu finden, ist nichtl leicht!




Nicky hat mich mehr als ein paar Nerven gekostet. Eine unglaublich liebevolle, zärtliche und höchst sensible Hündin, mit KARACHO im Popo!!
Lange hat Nicky Schränke ausgeräumt, Regale umdekoriert, Schubladen geöffnet, Hundebettchen in winzige Schaumstoffkügelchen zerfetzt und damit sehr viel Schaden angerichtet. Mehr als ein mal habe ich überlegt, ob ich diesen Hund jemals auslasten würde können und ob sie überhaupt in ein so gemütliches Rudel wie das unsere passt.
Niemand wollte sie, ich liebte sie - trotz allem Chaos, dass sie verursachte, wenn sie mal mit den anderen "allein" war - und so stand der Entschluss schnell fest: das Nacki-Nicky ist unser

Es gibt keine absolute Grenze, keinen unueberbrueckbaren Graben zwischen Menschen und nichtmenschlichen Tieren. Nicht evolutionaer, nicht genetisch, nicht hinsichtlich bestimmter Errungenschaften der Evolution, und auch nicht moralisch. (Roger Fonts)