Cats And Dogs
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Annie, meine Annie...
(† 11.05.2012)


Die Sache der Tiere
steht für mich höher
als die Sorge,
mich lächerlich zu machen.
Sie ist unlösbar verknüpft
mit der Sache des Menschen,
und zwar in einem Maße,
dass jede Verbesserung in
unserer Beziehung zur Tierwelt
unfehlbar einen Fortschritt
auf dem Wege zum
menschlichen Glück
bedeuten muss!


Emile Zola

 

 

 

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Ausgewählter Beitrag

Andersleben





Penelope ist eine ehemals wilde Katze, geboren auf einem Bauernhof, unter vielen anderen Katzen von Tierschützern eingefangen, als sie noch klein war. Sie wurde kastriert (eine absolut sinnvolle Maßnahme aus Tierschutzsicht, für die Entwicklung solcher Tiere jedoch schwierig...) und bekam ein Heim mit ihrer Schwester zusammen in reiner Wohnungshaltung. Irgendwann, zur Zeit der Geschlechtsreife, begann die Schwester Penelope so zu mobben und zu jagen, dass sie in ihrer Angst und Fluchtnot über den Balkon auf die Straße fiel. Viele Tage (oder Wochen?) später konnte sie eingefangen werden und wohnte nun, getrennt von der mobbenden Schwester, in einem Gartenhaus, einer eigenen Residenz sozusagen, bei einer Frau, die in ihrem Haupthaus noch weitere Katzen hatte. An dieses Leben hatte sich Penelope, auch dank vieler anfänglicher Mühen der neuen Besitzerin, sehr gut gewöhnt. Sie hatte einen warmen, bequemen Unterschlupf, regelmäßige, leckere Mahlzeiten und eine Klappe zum großen Garten, an den ein Wäldchen angrenzt. Abends wurde diese Klappe,

besonders im Winter, geschlossen und Penelope bekam eine Wärmeplatte unter ihre dicken Daunen :) Ich weiß nicht, wie man so ein Leben nennt... vielleicht halbwild? Der große Kater des Hauses jagte Penelope ebenfalls und so vollführte man die Vergesellschaftung im Haupthaus nie. Penelope ihrerseits versuchte mitunter, auch mal in das "große Haus" zu gehen - sah sie den Kater, raste sie sofort zurück. Nach ein paar Jahren wurde es für die Frau, die mittlerweile erkrankt war, immer schwieriger, die "Draußenkatze" zu versorgen. Sie benötigte Hilfe für alle ihre Katzen, und diese helfende Hand sprach immer wieder vorsichtig aber doch mit Nachdruck an, wie schön es doch wäre, wenn Penelope noch einmal ein "richtiges" Zuhause bekommen würde. Die Dame war mäßig begeistert, wusste sie doch, dass eine "wilde Katze" niemanden sonderlich ansprechen würde. Penelope ließ sich ja auch von niemandem außer den beiden Frauen anfassen. Wer will denn so eine Katze? Na ICH!

Ich weiß noch genau, was mich geritten hat, Penelope zu mir zu nehmen. Diese Geschichte würde jedoch den Rahmen sprengen. Aber die Gedanken daran, dass die Katze zu jung, die Dame zu alt, und der einzige Ausweg schlussendlich das Tierheim sein würde (aus dem sie dann nie wieder raus käme), waren im Grunde meine Leitgedanken. Denn schief gehen konnte es dann ja immer noch - aber dann hatten wir wenigstens alles versucht.
Wenn man eine solche Katze in einen Haushalt mit Katzen UND Hunden holt, muss man schon ein ziemliches Gottvertrauen haben. Und man muss wissen, was man kann, darf keine Angst vor Überraschungen haben, muss bereit sein, Grenzen aufzuheben und vor allem die Gewissheit haben, dass nichts im Leben "zufällig" geschieht. Kein Tier landet zufällig in genau unserem Leben. Keines.

Penelope hat mich vieles gelehrt. Meine Vorstellung davon, wie ein Katzenleben glücklich verläuft und wie und wo sich ein Tier (voraussichtlich) am wohlsten fühlt, hat sie komplett auf den Kopf gestellt. Die Katze, die von draußen kam, will hier partout nicht raus gehen. Sie steckt ihren Kopf aus der Haustür, schaut in den grünen Garten, dann schaut sie mich an - und dreht wieder um. Ihr monatelanger Lieblingsplatz war ein Kleiderschrank. Und zwar der INNERE Teil. Anfänglich dachte ich, sie wird wohl vor den Hunden Angst haben. Nein nein! Penelope gab ganz klar zu verstehen: Angst habe sie keine, der Schrank sei ihr Gartenhaus, lediglich ihr Herz müsse noch etwas wachsen - es sei alles in bester Ordnung. Tja, das ist für uns Menschen nicht so leicht verständlich. Da verbringt eine Katze ihre Tage im Kleiderschrank, freut sich über jede Mahlzeit wie verrückt und obwohl sie doch raus in die freie Natur könnte, beschließt sie, ihr für ihre Begriffe offenbar gemütliches Leben, genau so fortzusetzen.

Natürlich gab und gibt es Wandlungen in Penelopes Leben. Die erste große Veränderung bestand für sie schon darin, dass ich endlich anerkannte, dass sie wirklich Penelope heißt und auch so gerufen werden möchte. Das war zwar schon der erste Satz, den sie mir im Auto auf der Heimfahrt nach ihrer Abholung mitteilte (Und übrigens: ich heiße Penelope!!), aber ich hatte ihn geflissentlich ignoriert. Penelope! Was soll das denn für ein Name sein! Da muss ich ja dauernd an die große Tierkommunikatorin denken.

Nachdem ich zwei Kolleginnen zu ganz unterschiedlichen Zeiten unseres Zusammenlebens mit Penny sprechen ließ (schließlich bin ich womöglich befangen...), wurde ganz deutlich, dass sie genau zu uns gehört und nirgend woanders hin, und dass meine wichtigste Aufgabe zunächst darin bestand, zu akzepieren, was SIE möchte und meine Vorstellungen vom "schönen Leben der Katze" ad acta lege.

Gegen Behandlungen energetischer Natur hatte Penelope nichts einzuwenden und die bekam sie natürlich auch.

Penelope ließ sich von mir übrigens vom ersten Tag an anfassen, an ihrem ersten Tag bei uns durfte ich sogar eine Zecke entfernen - ein Ereignis, welches die Vorbesitzerin in großes Staunen versetzte.

Inzwischen ist Penelope genau ein Jahr bei uns. Sie wohnt nicht mehr im Schrank (!), genießt jede Streicheleinheit von mir, stupst mit ihrem Näschen an jede Hundenase, lässt sich von ihren Artgenossen beschnuppern und inwischen darf ich ihr sogar dicke Küsse auf die Stirn drücken. "Ihr Zimmer" verlässt sie dennoch selten und wenn sie mal in der Wohnung herum schlendert, scheint ihr das keine allzu große Freude zu bereiten. Freigang möchte sie nach wie vor nicht haben. Das Fressen und das Träumen sind Penelopes liebste Beschäftigungen.
Als ich neulich mit ihr darüber sprach, wie hübsch es doch sein könnte, wenn sie ihren Lebensraum noch mehr ausschöpft, auf "Reisen" geht durch Wohnung und Garten, da sagte sie ganz erstaunt: "Ich bin mehr auf Reisen als alle Katzen, die raus gehen können!"
Ich weiß, dass besonders Katzen das mentale Reise lieben und mit Bravour beherrschen. Manchmal hat man ja sogar den Eindruck, sie verlassen dabei tatsächlich ihre Körper, wenn man sie so vollkommen versunken da liegen sieht. Vielleicht tut ein Teil der Seele das sogar.

Seit dem ich mit mit dem Emotion Code beschäftige, also dem Lösen von eingeschlossenen Emotionen aus dem Körper/System eines Wesens, habe ich Penelope schon viele Male behandelt. Man kann sich vorstellen, wie viele unverarbeitete Emotionen so ein Tier in sich trägt, eigene aber auch geerbte, negative Energieansammlungen, die sie von ihren wilden Vorfahren mitbekommen hat.
Wochenlang habe ich neben ihrem Bettchen gessesen und den Magneten über ihr seidiges Fell gleiten lassen, um Emotion für Emotion zu lösen. Natürlich, ich sollte ihre Wünsche berücksichtigen, das tue ich ja auch. Aber wie soll denn Penelope selbst wissen, wie viele Möglichkeiten sie noch hätte, wenn nich so viele negative Gefühle wie Angst und Kontrollverlust, Schreck, Schock, Verlassenheit, Aussichtslosigkeit und noch viele andere, in ihrem System vor sich hin schlummern und sie gar nicht so frei denken und fühlen kann, wie sie möchte?

Wenn wir alle diese Emotionen gelöst haben, das Zellgedächtnis vollständig gelöscht ist von den Widrigkeiten ihres bisherigen Lebens, und sie möchte dann immer noch in einem eigenen Zimmer wohnen - dann ist das so.
Aber bis dahin habe ich mich noch nicht vollständig verausgabt. Und das tue ich für jedes Familienmitglied. Ich versuche, den (göttlichen) Ursprung herzustellen, von dem aus ALLES wieder möglich ist. Und übe mich weiter in der Befreiung meiner Gedanken davon, dass ICH wüsste, wie das Leben des Wesens dann auszusehen hat. Denn für eines ist Penelope wie alle anderen immer gut: für ÜBERRASCHUNGEN!

Um eine Vorstellung davon zu bekommen: 79 Emotionen habe ich in den vergangenen Wochen/Monaten aus dieser Katzge gelöst und an einer Herzmauer (ebenfalls ein Gebilde aus eingelagerten Emotionen) gearbeitet, aus der ich ebenfalls bisher 32 Emotionen lösen durfte.
Ich erinnerte mich an ihre niedliche Formulierung, ihr Herz müsse noch wachsen. Aber wie sollte es, wenn eine dicke Mauer aus eingeschlossenen Emotionen es umgibt und scheinbar schützt?

Wir machen weiter. Unbeirrt. So, wie es das Unterbewusstsein von Penelope zulässt.
Zusätzlich bekommt sie nun noch eine Bachblütenmischung, die ihr sichtlich gut tut. Sie ist verschmust wie nie zuvor, wechselt immer häufiger ihren angestammten Platz mit einem neuen aus, und inzwischen darf ich sie sogar minutenweise hoch nehmen. Einstmals aufgetretene Probleme mit Kater Zambu, die schlussendlich in Unsauberkeit ihrerseits endeten, sind wie weg geblasen. Zambu kann nun an ihr Bettchen treten und wird mit einem Nasenstubser begrüßt. Ihr Geschäftchen macht Penelope wieder ins Katzenklo und nicht mehr unter sich.

Ein Mobbingopfer muss nämlich auch eine Katze nicht bleiben. Sensibel und feinfühlig, das wird sie sicher immer sein, meine Penelope. Aber ein Opfer der Vergangenheit und der in ihr angelegten Muster? Nein.

Eine liebe Freundin und Heilpraktikerin hat vor einiger Zeit auf meine Frage, warum ich in Beziehungen oft so schwierigen Menschen anziehe, geantwortet: "Ich denke, weil du die Werkzeuge dafür an der Hand hast."  Nun, der Mensch wächst mit seinen Aufgaben.

Betty 26.03.2016, 13.03

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