Cats And Dogs
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Annie_hinter_mir_klein.jpg

Annie, meine Annie...
(† 11.05.2012)


Die Sache der Tiere
steht für mich höher
als die Sorge,
mich lächerlich zu machen.
Sie ist unlösbar verknüpft
mit der Sache des Menschen,
und zwar in einem Maße,
dass jede Verbesserung in
unserer Beziehung zur Tierwelt
unfehlbar einen Fortschritt
auf dem Wege zum
menschlichen Glück
bedeuten muss!


Emile Zola

 

 

 

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Man kann ohne Hund leben...

... und an Tagen wie heute würde es sich lohnen??

Ja, das kann sein. 

Heute Nachmittag war ich nämlich ganz, ganz sicher, dass es sehr viel sinnvoller ist, nervenschonender - ja! - sogar GESÜNDER, wenn man seine Sonntage gemütlich auf der Couch sitzend, und mit irgend etwas Ruhigem auf den Beinen verbringt -  vielleicht eine kleine Strickerei?

ICH? Ich war natürlich unterwegs. Muss ja. Hab' ja HundE!

Peppino, Annie... hach, meine Annie... und Winnie-Welpchen ins Auto gepackt und ins Grüne gefahren. Das Welpchen braucht frische Luft um die Nase, Peppino braucht Gerenne und Gesause, Annie braucht ein bisschen Schnüffelei... und ICH? 

Ach...  

"ich... ich möchte einfach nur im Gras rumsitzen, 
die Ameise den Krümel tragen seh'n,
und Eidechsen, die über Mauerritzen flitzen,
Libellen, die still über'm Tümpel stehen....
Die Kellerassel, mit den dünnen, kleinen Beinen,
die ihren schweren Leib nach Hause schleppt;
Joggen? Jetzt lieber nicht - und Fitnessdrink auch keinen,
und keinen, der mein altes Fahrrad noch
zum Bike aufpeppt!"

(Reinhard Mey - Alle rennen...)

Und was tue ich tatsächlich? Ich renne mit Peppi, Annie und Welpchen - ach nein, ich sumpfe, durch Feld und Flur. 

Peppino ist abgeleint, damit er seiner Sause-Natur nachkommen kann, Annie sowieso, denn sie folgt auf Zuruf, und Winnie soll ebenfalls Freiheit genießen... denke ich ganz blauäugig und mitten im Feld, weit ab von Gehweg und Straße.
Dachte ich.

Ich hatte nicht berücksichtigt, dass Herr Peppino sich, einmal weit genug entfernt, und etwas mir noch nicht Bekanntes aber offensichtlich sehr Interessantes entdeckt, einen feuchten Kehrricht um meine Rufe und Pfiffe schert. Da Peppino rennt, rennt auch Winine-Welpchen, und zwar Peppino hinterher. Immer schön in Richtung Straße. Annie bleibt bei mir und hält mit mir zusammen die Luft an. Wir stapfen, allmählich super angespannt und ängstlich in Richtung Ausreißerhund und wehendes, fliegendes Welpchen. Da kommt von Ferne ein Herr auf uns zu, direkt von der Straße. Er hat einen Hund von der Größe eines Pferdes bei sich, ohne Leine und "bei Fuß" laufend, versteht sich. An der Leine hat er auch einen Hund, meinen Peppino!!!
Toll!
Mann kommt, sieht aufgeregte Blondine mit weißem, immernoch wild umher hüpfenden Welpchen und einer verständnislos dreinblickenden Annie, eingesumpft im Feld umherirrend, immer wieder das Hundekind einzufangen versuchend, vor Schreck und in Anlehnung an eine abklingende Erkältung nunmehr gänzlich ohne Stimme - Ein FANTASTISCHER EINDRUCK!
 
Nicht, dass ich etwa Wert darauf läge, Sonntag nachmittags auf wildfremde Männer mitten im Feld Eindruck zu machen! Aber DAS???

Er muss mich für eine vollkommene Idiotin gehalten haben.
Bin ich auch! Blauäugig, vetrauensvoll, gutdumm.
ALLES, was ein Hund NICHT braucht, vereint in EINER Person - nämlich mir!

Das Loch, in das ich sinken möchte, tut sich nicht auf; ich muss dankend nicken und MEINEN Hund dann wohl doch auch mal an MEINE Leine nehmen.

Dann los laufen, damit das Welpchen uns folgt. Sie will zwar keinen Zugriff, aber ganz allein auf der Welt... nein, das will sie auch nicht sein. 

Der Mann strahlt Ruhe aus und als er sieht, wie mein Plan aussieht, verlässt er uns schweigend. Sein Hund läuft immernoch ohne Leine. Jetzt wieder direkt auf der Straße. Worte höre ich keine - die beiden verstehen sich nonverbal.

Es stimmt was nicht. Unsere Bindung... da stimmt was nicht!
Wann ist die verloren gegangen??
Oder hatten wir die noch gar nicht?
Wo war ich, als das passiert ist??

Ich kann mich NULL auf diesen Hund verlassen. Und an wem liegt das? Ja wohl an mir, oder?
Oder daran, dass er mit drei Jahren ein Halbstarker ist und das jetzt unter Beweis stellen will?
Daran, dass er nun richtig hier "angekommen" ist, und nun seine Grenzen austesten will?
 
Ich bin überhaupt nicht interessant für ihn, wenn es draußen was Wichtigeres zu tun gibt! Er weiß ja, dass wir "wieder zusammen finden" - ich werd' ihn dann schon irgendwo auflesen - worum sich also Sorgen machen?

Mann, bin ich enttäuscht. Von ihm, von mir, vom Welpchen.
Das benimmt sich übrigens immer noch so, als müsse es höllische Angst vor mir haben! Fantastisch! 

Peppino schimpfen geht ebenfalls nicht, wir müssen ja jetzt gemeinsam Winnie zum Auto bringen, verstehen würde er das jetzt ohnehin nicht.
"Einfangen" lässt sich Winnie definitiv nicht, auch mit ruhig stehen bleiben, beide Hunde bei mir halten, Hand unten lassen... sie kommt auf 30 cm ran, freut sich, und rennt davon. Einmal habe ich sie kurz, dann schreit sie und der Effekt ist genau der, den ich NICHT wollte: ich rutsche am Geschirr ab, sie rennt davon und hat noch mehr Panik :-(

Also Hunde ins Auto. Tür auf lassen. Schritt zurück. 
Winnie sitzt 3 Meter entfernt, bibbert, friert und weint leise. Sie will ja, aber sie traut sich nicht. Warum??? Es ist doch überhaupt nix passiert!!!??
Gehe noch weiter zurück. Nix.
Setze mich selbst ins Auto und lasse die Tür auf. Da ist sie plötzlich. Neben mir reckt sie die Ärmchen hoch und lässt sich ins Auto heben.

Versteht das einer da draußen???

Ich bin platt. 
Ich bin traurig.
Ich bin enttäuscht.
Ich fühle mich verarscht.
Ja, verarscht! 
Und weil wir gerade beim Thema sind: Ich reiße mir hier den Arsch auf - für die Tiere! Packe alle ins Auto, in der Nachmittagspause zwischen zwei verschiedenen Nieselregen. Damit sie frei laufen können, toben. Spaß haben! 
Dass sie dann alle geduscht werden müssen - KEIN Problem! 
Dass sie mir vorher das Auto vergrießgnaddeln - MACHT DOCH NIX! 
Dass wir alle zusammen aussehen werden, wie die begossenen Pudel - NULL Problemo! 
Sie sollen doch Spaß haben!

Na, DEN hatten wir ja.

Ich suche und suche... und FINDE es - das Positive an der Geschichte.
Eine Hommage an meine Annie!
Drei Kinder - auf eins kann ich mich verlassen. 
Das ist die Ausbeute des Tages. 

Da hilft auch keine Väkalsprache. Aber sie tut gut... an Tagen wie heute ;-)

Thank you Annie!



YoU are my sunshine!

Betty 14.02.2011, 01.07| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: Des Menschen Wille

Von Nachmittagsküsschen und Teddyflüsterern...

Für alle, die wissen, wovon ich schreibe, ein fröhliches Augenzwinkern hinüber in die Welt... Für alle, die NICHT wissen, wovon ich schreibe, sollte dieser Artikel eine eindringliche Warnung sein: Hast du ein Welpchen im Haus, brauchst du Kamera am Körper!! Hätte ich mich mal selbst an diesen Spruch gehalten, gäbe es heute auch "Draußen-Bilder" von Winnie-Welpchen, so gibt es - ganz übliche - BILDER EINES TAGES :-)

Winnie ist ja, nach eigenem Wunsch, noch nicht bei uns ausgezogen, (die Betonung liegt auf NOCH, und für alle, die jetzt GRINSEN: Erstmal selber machen, dann grinsen wir gemeinsam weiter! ;-) - und so langsam müssen wir ihr die große, weite Welt zeigen. Natürlich kann ein Welpchen noch nicht ganz alles mitmachen, was die "Großen" machen, weil es ja immerhin ein erhöhteres Schlafbedürfnis hat, als Peppino und Annie (und ich :-), aber so zwischendurch... Also war heute Jäckchen anziehen angesagt und raus in die Natur. Sonnenschein, blauer Himmel, kaum ein Lüftchen... was will Welpchen mehr!?

Die Welpentragetasche findet Winnie klasse, und dass sie darin mit mir angeschnallt auf dem Fahrersitz (darf man hier sowas überhaupt schreiben?) sitzen darf, noch viel besser :-)

Im Wald hat Winnie sich von ihrer absoluten Terrier-Seite gezeigt: Flink wie ein Jack Russel, selbständig wie ein West Highland und ruhig wie der Bedlington... sauste sie mit Peppino davon. Jawohl, DAVON!

Nun gut, irgendwann kommt ja dann auch ein Peppino mal zurück (auch wenn seine Mama immernoch keine Stimme hat), ihm würde sie vermutlich bis nach Timbuktu folgen :-)

DORT... sind also keine Bilder entstanden. Aber hier bei uns.

Nach dem Wald waren wir noch im f.ressnapf, haben aus der Tragetasche die Verkäuferin angeknurrt (!!!), und im Kauf.land, einen Mittagssnack für mich besorgen - alles in allem eine äußerst einschläfernde Angelegenheit.

Von Nachmittagsküsschen, Teddyflüsterern und Katzenkämpfern...












Kurzer Austausch über Welpen-Erziehungsfragen....

Aber was tun, wenn zwei sich einig sind?

 

Betty 08.02.2011, 18.02| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: Restposten!

Es gibt keine absolute Grenze, keinen unueberbrueckbaren Graben zwischen Menschen und nichtmenschlichen Tieren. Nicht evolutionaer, nicht genetisch, nicht hinsichtlich bestimmter Errungenschaften der Evolution, und auch nicht moralisch. (Roger Fonts)